Lese- Rechtschreibschwäche (LRS), Legasthenie, Dyskalkulie

… können sich auch aus undifferenziertem Hören und Konzentrationsschwächen herleiten.

In diesem Zusammenhang sollte man einmal betrachten, wie die Geräusche, die das Ohr aufnimmt, zum Gehirn transportiert werden. Natürlich, da ist der Schall, der über die Luft zu Trommelfell, Hammer, Amboss, Steigbügel, …, transportiert wird.

UND, da ist der Schall, der über die Knochen transportiert wird. In gleicher Weise wie das Trommelfell, wird auch der Schädelknochen von den aus der Umwelt auftreffenden Schallwellen zu mechanischen Schwingungen angeregt. Diese Schwingungen werden direkt über den Schädelknochen auf das Innenohr – unter Umgehung des Gehörgangs und des Mittelohres – und an das Gehirn weitergeleitet. Das ist der sogenannte Knochenschall.

Schall wird von festen Körpern (Knochen) schneller übertragen als von Luft. Vom Knochen geleiteter Schall erreicht das Gehirn also etwas früher als der Luftschall vom Innenohr.

Das ist wichtig, weil dieses Knochenschallsignal vorbereitet: „Achtung! Gleich kommt ein Laut. Gib´ acht!“ Die Reaktion ist, dass Ihr Kind, wie man sagt: „Ganz Ohr“ wird, die „Ohren spitzt“. Es wird aufmerksam auf das was kommt.

Das reibungslose, leichte Zusammenspiel von Knochenleitung und Luftleitung des Schalls ebnet die Schritte vom Hören -> zum Zuhören -> zum Verständnis und adäquaten Reagieren.
Lernen und kommunizieren werden einfacher.

Ist dieses Zusammenspiel beeinträchtigt prallen Töne unvorbereitet oder mit mangelndem Kontext auf Ihr Kind ein. Es kann eingehende Informationen nicht eindeutig verarbeiten, das Filtern nur schwer bewerkstelligen.

Es folgen Überreizung, Aggression oder Rückzug.

Zum Gehör gehört der Gleichgewichtssinn.
Ist bei Ihrem Kind die Gleichgewichtsfunktion beeinträchtigt, gerät sichtbar weitere Unruhe ins System.
Einem Kind mit einem unzureichend entwickeltem Gleichgewichtssinn kann es schwerfallen still zu sitzen.  In der Schule ist das Kind ist damit beschäftigt, still zu sitzen, seine Position zu kontrollieren und zu regulieren.  Das ist so anstrengend, dass es nicht mitbekommt, was vorne an der Tafel passiert.

Dyskalkulie:

Dr. A. Tomatis hat einen Zusammenhang zwischen dem Vestibulum, Körperwahrnehmung, und Rechenproblematik festgestellt.

Die Fähigkeit zu Rechnen verlangt nach Struktur. Die Tomatis®-Methode beeinflusst bei Dyskalkulie / Rechenschwäche den Organisationsgrad der Hörverarbeitung im Gehirn. Bei verbesserter Organisation verringert sich die Anspannung des Kindes, bzw. ermöglicht sie erhöhte Aufmerksamkeit beim Rechnen durch innere Entspannung.

Die Tomatis®-Methode ist ein natürliches neurosensorisches Stimulations- und Trainingsprogramm  zur Verbesserung der Gehirnfunktion.

Diese Zusammenhänge können ausführlich nachlesen bei:
Alfred Tomatis, Der Klang des Lebens, rororo 18791, Kap. über den vestibulären Integrator.

Der Mediziner und Hörakustik-Professor Eckhard Hoffmann hatte 1.756 Kinder an sieben hessischen Schulen untersucht. Je schlechter diese bei einem Gleichgewichtstest abschnitten, desto schlechter waren ihre durchschnittlichen Noten. „Das ist fast so, als könnte man zu einem Kind sagen: Sage mir, wie lange du auf einem Bein stehen kannst, und ich sage dir, welche Mathenote du hast“, erklärte der Mediziner. ¹
Das wichtigste Organ im Ohr das u.a. auf Bewegung und Koordination abzielt ist unser Gleichgewichtsorgan (Vestibulum). Die Tomatis-Methode hat Einfluss darauf und kann positiv auf den Muskeltonus einwirken.  Durch die Vernetzung mit den verschiedenen Gehirnregionen beeinflusst das Vestibulum auch Rhythmus und Koordination und somit auch bessere Lernerfolge.

¹Birgitta von Gyldenfeldt, dpa, im Gespräch Mediziner Eckhard Hoffmann. Handelsblatt 23.01.2008: „Schüler mit Gleichgewichtsstörungen
haben schlechtere Noten.“